Zeigt im Osten sich die Sonne,
räkelt sie sich voller Wonne.
Langes Zaudern liegt ihr nicht:
lacht ins junge Himmelslicht.
Steht die Sonne im Zenit,
wendet sich in Reih und Glied,
Augen gradaus in die Höh,
brav die gelbe Feldarmee
Sinkt das Licht im Westen dann,
schau‘n auch das die Blumen an.
(Was um Himmels Willen macht
Sonnenblume nur bei Nacht?)
Ist sie nun nichts weiter als
bloß ein dumpfer Wendehals,
dem die Sonne früh bis spät
immerzu den Kopf verdreht?
Sonnenblume sucht allein
wahres Licht und nicht den Schein:
sie ist, wenn man’s so besieht
halt ein sonniges Gemüt!